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Was Aktivistinnen über Feminismus denken: 5 Fragen an Awa Sarr

Um globale Gleichberechtigung zu erreichen fehlt noch einiges an Fortschritt. Es muss sich etwas tun, und zwar jetzt! Auf der ganzen Welt gibt es derzeit Bewegungen, die sich für mehr Feminismus einsetzen und von der Politik einen stärkeren feministischen Fokus fordern. Wir haben vier afrikanische Aktivistinnen gefragt, was für eine Bedeutung Feminismus und eine feministische Zukunft für sie hat und was sie von einer intersektionalen feministischen Entwicklungszusammenarbeit erwarten. Dabei ist eine sehr inspirierende vierteilige Interviewreihe entstanden.

Awa Sarr ist derzeit Programmdirektorin bei EtriLabs. Sie beaufsichtigt Programme, die darauf abzielen, ein unterstützendes Ökosystem für Unternehmer zu schaffen, mit besonderem Schwerpunkt auf der Förderung der Gleichstellung der Geschlechter. Neben ihrer Arbeit bei EtriLabs engagiert sich Awa aktiv in lokalen Verbänden, die sich für die Förderung afrikanischer Unternehmerinnen einsetzen und ist als Mentorin für junge Frauen tätig.

1. Wer bist Du, was machst Du und warum?

Mein Name ist Awa Sarr und ich bin Programmdirektorin bei EtriLabs, einer 2009 in Benin gegründeten Nichtregierungsorganisation, die sich ihrer Aufgabe verschrieben hat, junge Innovator*innen, insbesondere Frauen, bei der Suche nach innovativen Lösungen für die Herausforderungen ihrer Gemeinschaften zu unterstützen. 

Als Programmdirektorin bin ich für die Planung, Umsetzung und Evaluierung von EtriLabs-Initiativen zuständig, um sicherzustellen, dass die Organisation ihren Auftrag effektiv umsetzt und zu einer positiven sozialen Wirkung beiträgt. Ich bin ein auftragsorientierter Mensch und die Arbeit in Afrika, um an der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes teilzuhaben, ist für mich eine Mission, deshalb mache ich, was ich mache.

2. Was bedeutet Feminismus für Dich?

Für mich ist Feminismus im Wesentlichen eine Überzeugung und ein Eintreten für die Gleichstellung der Geschlechter. Es geht nicht darum, ein Geschlecht gegenüber einem anderen zu bevorzugen, sondern vielmehr darum, eine Gesellschaft anzustreben, in der Männer und Frauen die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben. Es geht um die Anerkennung, dass jeder, unabhängig vom Geschlecht, den gleichen Zugang zu Chancen, Ressourcen und Wahlmöglichkeiten haben sollte, um eine integrativere und gerechtere Gemeinschaft für alle zu fördern.

3. Wo siehst du die größte Notwendigkeit für mehr Unterstützung für Frauen und Mädchen? Und warum?

Es gibt keinen bestimmten Ort, der schreit: “Hey, Frauen brauchen hier mehr Unterstützung!” Die ganze Welt muss sich für die Rechte der Frauen einsetzen. Aber wenn ich von Afrika spreche, wo ich bin, dann ist es ein harter Kampf, die Frauen zu stärken. Es ist, als gäbe es eine große Kluft zwischen Männern und Frauen. MMädchen haben es oft schwer, selbst Entscheidungen treffen zu dürfen, weil Väter anstatt auf Schule auf frühe Heirat drängen, uund Ehemänner die Entscheidungen über Verhütungsmethoden treffen. Ganz zu schweigen von der Erbschaft, die Brüder ihren Schwestern oft wegnehmen. Wir müssen wirklich ein großes Augenmerk auf die Stärkung von Frauen und Mädchen legen, denn es geht nicht nur um sie, sondern auch um die Gesundheit der Frauen und die gesamte Wirtschaft.

4. Welche Handlungsschritte und Veränderungen wünscht Du dir für die nahe Zukunft?

Das ist eine gute Frage. Ich denke, es ist höchste Zeit, dass mehr Frauen in Ländern auf der Welt eine Führungsrolle übernehmen. Ich möchte die derzeitige Situation, in der Frauen oft nicht angemessen vertreten sind, ändern. Stellt euch vor: In Parlamenten, Senaten und großen Versammlungen sitzen viel mehr Frauen als Männer an der Spitze. Es geht nicht darum, Frauen auf ein besonders hohes Podest zu stellen, sondern darum, das Spielfeld zu ebnen, die Fortschritte anzuerkennen, die sie gemacht haben, und einige echte, entscheidende Schritte zu unternehmen.

5. Was braucht eine feministische Zukunft, um intersektional zu sein?

Es ist wichtig zu begreifen, dass jemand mit mehreren Arten von Diskriminierung konfrontiert sein kann, und jede einzelne kommt dazu und macht die Dinge noch schwieriger. Die Hürden, mit denen Frauen konfrontiert sind, sind weltweit unterschiedlich. Statt eines globalen Feminismus, der alle über einen Kamm schert, sollten wir einen Ansatz wählen, der den realen Erfahrungen von Frauen entspricht. Nationalität, Alter, Religion und soziale Schicht – all das sind Dinge, die Frauen auf unfaire Weise zurückhalten können. Für eine Zukunft, in der der Feminismus alle Bereiche abdeckt, ist es daher wichtig zu verstehen, dass die Gleichstellung der Geschlechter für einige ein größerer Kampf sein kann als für andere.

Du möchtest Dich auch für mehr Feminismus und eine starke feministische Entwicklungspolitik einsetzen, damit Frauen in den Ländern besser unterstützt werden können, in denen Sie die wenigsten Rechte haben? Mach mit und fordere mit uns mehr Gleichberechtigung!

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