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Wie Nasra und Ezekiel Krankheiten eindämmen, Gesundheit stärken – und helfen, Tansania für die nächste Pandemie zu rüsten

In ländlichen Regionen in Afrika und weltweit, spielen lokale Gesundheitsfachkräfte wie Nasra und Ezekiel eine zentrale Rolle für die Gesundheit der Menschen. Sie klären über Krankheiten und deren Prävention auf und übernehmen die medizinische Versorgung, auch in den entlegensten Dorfgemeinschaften, wo die nächste Klinik weit entfernt ist. Was die wenigsten ahnen: der Einsatz der beiden und tausenden weiteren Gesundheitshelfer*innen ist das Rückgrat der Pandemievorsorge. Sie sammeln Gesundheitsdaten und untersuchen und dokumentieren auffällige Vorkommnisse, die die Gesundheit der Menschen bedrohen könnten. Auf dieser Grundlage können die zuständigen Behörden aktiv werden, Krankheitsausbrüche verhindern oder eindämmen und die Gesundheit der Menschen schützen.

Nasra Salimu ist Bäuerin in Bereko, einem Dorf im Bezirk Dodoma im Herzen Tansanias. Aber das ist nicht ihr einziger Job. Wenn die Arbeit auf dem Hof erledigt ist, macht sie sich auf den Weg in die Nachbargemeinden. Mal auf dem Marktplatz, mal bei Hausbesuchen spricht sie mit den Menschen und es geht immer um eines: Tuberkulose (TB) und wie man die Verbreitung der Lungenkrankheit verhindern kann. Weil nicht alle Dorfbewohner*innen lesen können, erklärt Nasra auch anhand von Bildern, wie sich TB verbreitet. Dabei hält sie auch nach typischen Tuberkulose-Symptomen Ausschau wie Gewichtsverlust, Nachtschweiß oder hartnäckigem Husten. Bei Verdacht wird getestet. Durch ihre Besuche vor Ort kann sie außerdem im Blick behalten, ob Betroffene regelmäßig ihre Medikamente einnehmen. „Die Krankheit ist heilbar, wenn Menschen ihre Medikamente nehmen. All das tue ich jeden Tag, damit sich Tuberkulose nicht weiterverbreitet.“

Nasra, eine Gesundheitshelferin aus dem Dorf Bereko in Tansania, macht sich auf den Weg zu ihren Patient*innen im Dorfzentrum. © The Global Fund/Vincent Becker

1.000 Kilometer westlich von Bereko liegt Kigoma, direkt am Tanganjikasee. Hier ist Ezekiel Msumyi zu Hause, auch er ist Gesundheitsarbeiter. Neben der Eindämmung von Malaria und der Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern, kümmert sich Ezekiel vor allem um die Erhebung von Gesundheitsdaten: von der Zahl schwangerer Frauen bis hin zur genauen Menge verteilter Moskitonetze. Er sammelt Informationen aus den 193 Haushalten, die zu seinem Gebiet gehören. Aber auch ungewöhnliche Vorkommnisse behält er im Auge, um mögliche Gesundheitsbedrohungen der Bevölkerung rechtzeitig zu erkennen. „Wenn ich von einem Problem in der Gemeinde höre, fahre ich umgehend hin, um dem auf den Grund zu gehen. Falls es tatsächlich ein Gesundheitsproblem wie ein Ausbruch ist, dokumentiere ich es und sende die Information direkt an die Klinik“, berichtet Ezekiel. „Dieser Job liegt mir sehr am Herzen.”

Ezekiel sammelt Gesundheitsdaten, die er schließlich in Berichten an die nahe gelegene Klinik liefert, sodass sie dort in die Online-Datenbank einfließen können. © The Global Fund/Vincent Becker

Die Daten, die Ezekiel und seine Kolleg*innen sammeln, sind essentiell, um Gesundheitsbedrohungen schnellstmöglich zu erkennen und ihnen zu begegnen. In Kasulu ist Athmani Mwinyihaji verantwortlich für die Verarbeitung der Gesundheitsdaten. Er berichtet, dass dank der Meldeketten die Kommunikation zwischen der Gemeindeebene und der nationalen Ebene gut funktioniert. So konnte die Öffentlichkeit in der Vergangenheit bereits vor dem möglicherweise gefährlichen Verzehr von Fisch gewarnt werden, weil Gesundheitsarbeiter*innen eine ungewöhnlich hohe Anzahl toter Fische im Fluss meldeten, während das Ministerium sich um die Aufklärung des Vorfalls kümmerte.

Um mögliche Krankheitsausbrüche frühzeitig zu erkennen und schnell zu reagieren, sammelt der Gesundheitshelfer Ezekiel Msumyi die Daten von 193 Haushalten. © The Global Fund/Vincent Becker

Allein in Tansania wurden mit Unterstützung des Globalen Fonds über 10.000 Gesundheitsfachkräfte ausgebildet, um die Gesundheitsversorgung auf Gemeindeebene zu stärken. Zusammen genommen gibt es in den Partnerländern des Globalen Fonds mehr als zwei Millionen Gesundheitsarbeiter*innen, die meisten sind Frauen. Sie sind es, die die Eindämmung von HIV, Tuberkulose und Malaria voranbringen, indem sie auch die Menschen erreichen, die in weit abgelegenen Gemeinden leben. Im Mittelpunkt stehen dabei Menschen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko und solche, die medizinische Versorgung benötigen. Was lokale Gesundheitsarbeiter*innen wie Nasra und Ezekiel so einzigartig macht? Sie kommen selber aus den Regionen und kennen die Menschen, die Gemeinden vertrauen ihnen. Und genau darin liegt auch der Erfolg ihrer Arbeit begründet.

Nasra besucht die Wohnung einer Person mit TB-Symptomen, um eine Sputumprobe zu entnehmen, die zur Untersuchung an ein Labor geschickt wird. © The Global Fund/Vincent Becker

Athmani betont, dass das dezentrale, eng geknüpfte Netz aus Gesundheitsarbeiter*innen nicht nur bei der Bekämpfung aktueller Pandemien eine wichtige Rolle spielt. Dank dieser Vernetzung und basierend auf der Arbeit von Menschen wie Nasra und Ezekiel, sind Tansania und andere Länder auch für künftige Gesundheitsbedrohungen gut gerüstet, die auf diese Weise früh erkannt und effektiv eingedämmt werden können.

Du möchtest wie Ezekiel und Nasra die Gesundheit von Menschen weltweit stärken? Dann unterzeiche jetzt unsere Petition zur Unterstützung des Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose!

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