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4 Dinge, die du über den Kampf gegen HIV/Aids wissen solltest

Aktuelles, Politische Analyse

Vor zwanzig Jahren starben täglich fast 4.000 Menschen an den Folgen von HIV/Aids. Die Zahl der Neuinfektionen verdoppelte sich von Jahr zu Jahr.

Seitdem hat sich die weltweite Reaktion auf die Epidemie stark verbessert und dient als Vorbild für die Bewältigung globaler Gesundheitskrisen. Heute haben 27,5 Millionen Menschen Zugang zu lebensrettenden Therapien und die Aids-Todesfälle haben sich seit ihrem Höchststand Anfang der 2000er Jahre mehr als halbiert.

Doch COVID-19 setzt viele dieser Fortschritte aufs Spiel. Denn die Welt kämpft gegen zwei Pandemien gleichzeitig.

Anlässlich des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember, haben wir vier Dinge für euch, die ihr über den Kampf gegen HIV/Aids wissen solltet.

1. Trotz großer Fortschritte bleiben die Herausforderungen im Kampf gegen HIV/Aids bestehen

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden große Fortschritte im Kampf gegen HIV/Aids erzielt. Aber die Welt ist noch lange nicht über den Berg. Viele Herausforderungen bleiben bestehen, und sie werden durch die COVID-19-Pandemie noch verschärft.

Es gibt noch immer viele Hindernisse für HIV-Tests und -Behandlung. 10 Millionen Menschen, die mit HIV leben, haben keinen Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten. Trotz der beachtlichen Fortschritte breitet sich HIV/Aids weiterhin mit alarmierender Geschwindigkeit aus. Allein im vergangenen Jahr haben sich 1,5 Millionen Menschen neu infiziert.

2. Pandemiebedingte Schließungen beeinträchtigen den Zugang zu HIV-Gesundheitsdienstleistungen

Pandemiebedingte Schließungen wirken sich auf alles aus, von der Bildung von Kindern bis hin zur weltweiten Wirtschaft. Die Pandemie hat jedoch unverhältnismäßige Auswirkungen auf die schwächsten Bevölkerungsgruppen, einschließlich derer, die mit HIV/Aids leben.

Lockdowns und andere Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung haben den Zugang zu wichtigen Gesundheitsdienstleistungen unterbrochen. Die Zahl der Menschen, die von HIV-Präventionsprogrammen erreicht werden, sank um 11 %. Auch die Anzahl der HIV/Aids-Tests ging von 2019 auf 2020 um 22 Prozent zurück. Ohne die Coronapandemie hätten nach Angaben des Globalen Fonds im Jahr 2020 zusätzlich 37 Millionen HIV-Tests durchgeführt werden können.

Da der Zugang zu Präventionsmaßnahmen und -programmen erschwert ist, besteht für mehr Menschen die Gefahr, sich mit HIV/Aids zu infizieren.

3. Ungleichheiten, die das Infektionsrisiko erhöhen, haben sich verschärft

Extreme Armut gilt als treibende Kraft für die HIV-Übertragung. Diese wird durch die COVID-19-Pandemie noch verschärft: Nach aktuellen Schätzungen hat die Coronapandemie 2020 insgesamt 97 Millionen Menschen in die extreme Armut gedrängt.

Umso mehr Ungleichheiten und Armut in gefährdeten Bevölkerungsgruppen zunehmen, umso mehr steigt auch ihr Risiko, sich mit HIV/Aids zu infizieren. Das wird in den kommenden Jahren zu mehr Infektionen führen.

4. HIV-Infizierte haben ein doppelt so hohes Risiko, an COVID-19 zu sterben

Impfstoffe sind von entscheidender Bedeutung, um die Krankheitsverläufe von COVID-19 abzumildern. Sie sind sogar noch wichtiger für Menschen, die mit HIV/Aids leben.

Erste Ergebnisse von Studien aus Südafrika und England deuten darauf hin, dass HIV-Infizierte ein doppelt so hohes Risiko haben, an COVID-19 zu sterben. Eine flächendeckende COVID-19-Impfung kann dies ändern – aber die meisten Menschen mit HIV/Aids leben in Regionen mit begrenztem Zugang zu COVID-19-Impfstoffen. So leben 70 % der Menschen mit HIV/Aids in Subsahara-Afrika. Nicht einmal fünf Prozent der dortigen Bevölkerung hat inzwischen eine erste Impfung erhalten.

 

Die Welt muss dem fairen und gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen Priorität einräumen. Eine faire Verteilung von Impfstoffen weltweit wird nicht nur die Pandemie schneller beenden, sondern auch das Leben der Menschen, die mit HIV/Aids leben, erheblich verbessern.

Während die Welt weiterhin gegen zwei Pandemien gleichzeitig kämpft, ist eines klar: Niemand von uns ist sicher, solange wir nicht alle sicher sind. Schließ dich uns an und fordere eine gleichberechtigte und gerechte Welt für alle!

Erfahre mehr über die neuesten Erkenntnisse im Kampf gegen HIV/Aids in unserem neuesten Bericht.