Kurz bevor die Auswirkungen von COVID-19 auch in Deutschland spürbar geworden sind, haben wir uns im Bundestag mit Entwicklungsminister Müller getroffen und ihm Rückenwind für die Ausrichtung der diesjährigen Anti-Hunger-Konferenz gegeben. Unsere Jugendbotschafter*innen Luisa und Moritz waren bei dem Treffen dabei und berichten hier von ihren Erfahrungen.
Mal wieder haben wir gemerkt, wie wichtig Spontanität für erfolgreiche Lobbyarbeit ist. Erst am Vortag erfuhren wir, dass es mit dem Treffen glücklicherweise doch noch klappen sollte. Auch wenn politische Entscheidungen oft lange brauchen, muss es manchmal sehr schnell gehen. Um trotz aller Eile optimal vorbereitet zu sein, trafen wir uns vor dem Termin noch im ONE-Büro für ein kurzfristiges Briefing.
Ungewöhnliche Location für wichtiges Treffen
Natürlich geht ein so wichtiges Treffen auch immer mit einer gewissen Anspannung einher. Doch nach einer lockeren Begrüßung mit Fußshake unter Beachtung der erforderlichen Hygienestandards, waren wir schnell in das Gespräch mit dem Minister vertieft. Zur Auflockerung trug auch die ungewohnte Location auf der Dachterrasse des Bundestages mit Blick auf die Reichstagskuppel und das Paul-Löbe-Haus bei.
Minister Müller war zunächst sehr daran interessiert, warum wir uns als ONE-Jugendbotschafter*innen engagieren. Also berichtete Moritz, dass er nun bereits im vierten Jahr als Jugendbotschafter aktiv ist. Denn die Partnerschaft mit Afrika ist in den vergangenen Jahren zwar stärker in den Fokus der deutschen und europäischen Politik gerückt, dennoch leben immer noch Millionen Menschen in extremer Armut. Daher ist es unerlässlich, den politischen Entscheidungsträger*innen weiter Druck zu machen und sich für Investitionen in die Armutsbekämpfung stark zu machen.
Hunger muss ein Ende haben
Damit war auch die Brücke zum eigentlichen Anlass des Treffens geschlagen. Mit unserem Besuch wollten wir uns bei Minister Müller und dem Entwicklungsministerium für ihren Einsatz gegen Hunger und für Ernährungssicherheit auf dem afrikanischen Kontinent bedanken. Um diesen Zielen ein Schritt näher zu kommen, hat Deutschland sich dazu bereit erklärt, die Gastgeberrolle bei der Konferenz zur Auffüllung von GAFSP zu übernehmen.
Was steckt überhaupt hinter GAFSP? GAFSP ist das sogenannte Global Agriculture and Food Security Program, ein Finanzierungsinstrument, um die Landwirtschaft in den ärmsten Ländern der Welt zu unterstützen. GAFSP kommt insbesondere Kleinbäuer*innen zugute und trägt dazu bei, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
Seit der Gründung 2010 hat GAFSP bereits über 15 Millionen Landwirt*innen unterstützen können. Damit diese erfolgreiche und lebenswichtige Arbeit fortgesetzt werden kann, benötigt GAFSP für die nächsten fünf Jahre insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar. GAFSP wird von Australien, Deutschland, Irland, Japan, Kanada, den Niederlanden, Norwegen, Südkorea, Spanien, den USA und dem Vereinigten Königreich (sowie von der Bill und Melinda Gates Stiftung) finanziert. Wir hoffen, dass diese Akteure weiterhin ihrer Verantwortung gerecht werden und auf der Finanzierungskonferenz die notwendigen Investitionen zusagen werden.
Denn noch immer sind über 750 Millionen Menschen von chronischem Hunger betroffen. Unter Mangelernährung leiden weltweit sogar 2 Milliarden Menschen.
Zeit für Taten
Daher ist es gut zu wissen, dass wir mit Minister Müller einen starken Verbündeten in der Armutsbekämpfung haben, der sich engagiert für eine Welt ohne Hunger einsetzt. Wie der Minister uns erzählte, sind für ihn die Stärkung einer nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährungssicherheit entscheidend, um diese Ziele zu erreichen.
Wir gingen aus diesem Treffen bestärkt hervor und sind zuversichtlich, dass Deutschland weiterhin einen wichtigen Beitrag für die Bekämpfung von Hunger weltweit leisten wird. Die GAFSP-Finanzierungskonferenz bietet schon bald eine exzellente Chance zu beweisen, dass die Worte des Ministers keine leeren Versprechungen sind und Deutschland tatsächlich eine Vorreiterrolle im Kampf gegen Hunger einnimmt.
Da der Minister und auch Jugendbotschafter*innen nun mal echte Medienprofis sind, haben wir unser Anliegen in einem kurzen Video aufgezeichnet. Das stellte sich bei dem Wind als gar nicht so einfach heraus. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen.
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