Frauen und Mädchen – Aktivistinnen schreiben Briefe an ihr jüngeres Ich in der neuen Doku-Serie “Yours In Power”
Originaltext: 10.10.2019 / by Sadof Alexander
Wenn du deinem jüngeren Ich einen Rat geben könntest, was würdest du sagen?
Unter dieser Frage steht die Dokuserie von ONE, Yours in Power. Drei Aktivistinnen die sich für Gleichberechtigung einsetzen, haben ihrem jüngeren Ich einen Brief geschrieben. In diesem erteilen sie sich selbst einen Ratschlag für die Zukunft und geben Einblicke in ihre Lebenswege. Ihre inspirierenden Worte zeigen, welche Kraft in deiner Stimme steckt. Mit dieser Stimme setzen sie sich unermüdlich dafür ein, eine gerechtere Welt zu erschaffen. Der Titel der Serie „Yours in Power“ bezieht sich auf die im Englischen übliche Schlussformel eines Briefes.
Jede*r Aktivist*in weiß, dass, wer die Welt verändern möchte, auch Briefe schreiben muss. Bürgerbriefe an politische Verantwortliche z.B. sind ein wichtiges Mittel, um deine gewählten Vertreter*innen von dir hören zu lassen. Doch die drei Hauptrollen unserer Dokuserie schreiben nicht an die Politik, sondern an sich selbst. Mit den Briefen an ihr jüngeres Ich erinnern sie uns, dass jede und jeder, überall, die Welt verändern kann.
Die drei Teile der Dokumentation sind zwischen Oktober und Dezember 2019 veröffentlicht worden. Bevor du dir diese inspirierenden Geschichten anschaust, kannst du die drei Aktivistinnen erstmal etwas näher kennenlernen.
Melene Rossouw
Melene Rossouw wuchs in einfachen Verhältnissen in der Nähe von Kapstadt auf. Inspiriert durch den Einsatz ihrer Mutter für Gleichberechtigung entschloss sich dazu, für die Rechte von Mädchen und Frauen einzustehen und deren Stimmen ein stärkeres Gewicht zu verleihen. Im Jahr 2009 wurde sie als Anwältin am Obersten Gericht von Südafrika einberufen. Als Gründerin von Women Lead Movement schult sie Frauen in Seminaren zu den Themen Menschenrechte, Führung, Kampagnen und demokratischer Wandel. Ihr Ziel ist es, Frauen darin zu bestärken, sich für diese Aspekte in ihrer eigenen Gemeinschaft einzubringen und Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Rechte von Frauen sollen so geschützt und gesichert werden.
Auf dem Weg zur Gleichberechtigung sieht sie einige Hindernisse. Zum Glück freut sie sich auf diese Herausforderung: „Unsere Welt so zu verändern, dass Frauen ihre Möglichkeiten ausleben können, ist eine schwieriger Aufgabe. Aber du wirst dafür kämpfen, weil du daran glaubst, dass Geschlechtergleichheit und Gerechtigkeit erreicht werden müssen.“, ermutigt Melene Rossouw ihr jüngeres Ich.
Dr. Joannie Marlene Bewa
Dr. Joannie Bewa weiß aus eigner Erfahrung, wie wichtig eine medizinische Grundversorgung ist. Als junges Mädchen wäre sie fast an einer Asthma-Attacke gestorben. Rückblickend betrachtet wurde ihr Weg durch den Doktor inspiriert, der sie als Kind behandelte. Heute ist sie eine renommierte Ärztin, die mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde.
In ihrer Heimatstadt setzt sie sich dafür ein, dass jede Frau Zugang zu Gesundheitsversorgung hat. Als Gründerin von Young Beninese Leaders Association (YBLA) konnte sie über 10000 junge Personen über HIV/Aids aufklären. Die Organisation YBLA hat auch mehr als 3000 Mädchen und Frauen die Möglichkeit gegeben, sich gemeinsam mit den Themen Sexual- und Müttergesundheit und Fortpflanzungsgesundheit, Führungskraft und Unternehmertum zu beschäftigen und etwas darüber zu lernen.
Ihr übergreifendes Ziel besteht darin, eine Welt zu erschaffen, in der „keine Frau während der Geburt sterben muss. Eine Welt, in der jede Frau Zugang zu Gesundheitsversorgung und qualitativ hochwertiger Bildung hat.“
Wadi Ben-Hirki
Wie auch viele andere junge Mädchen wuchs Wadi Ben-Hirki mit der Botschaft auf, dass sie als Frau „gesehen, aber nicht gehört“ werden soll. Doch die Geschlechterdiskriminierung mit der sie schon als Kind konfrontiert wurde, bildete den Ursprung ihrer Stärke. Heute sagt sie, dass sie dadurch inspiriert wurde, sich aktiv für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit einzusetzen.
Mit gerade 17 Jahren gründete sie die Wadi Ben-Hirki Foundation. Mit dieser Stiftung bringt sie ausgegrenzten Gruppen, wie Frauen und Teenager*innen bei, sich für sich selbst und für die Themen, die sie beschäftigen, einzusetzen. Zusätzlich zu der Arbeit in ihrer eigenen Stiftung kollaboriert sie mit anderen Aktivist*innen als ONE Champion.
Ihr Einsatz gegen Armut, Analphabetismus und Kinderehen fügt sich zu dem Wunsch zusammen, eine Gesellschaft zu erschaffen in der alle über dieselben Möglichkeiten verfügen. Sie hofft, dass ihr Aktivismus und ihre Geschichte auch andere Menschen dazu inspiriert, ihre Ziele zu erreichen und frei zu leben.
Was würdest du sagen, wenn du deinem jüngeren Ich einen Brief schreiben könntest? Mach mit und schreibe deinem Vergangenheits-Ich eine Nachricht auf Facebook oder Twitter . Abonniere außerdem unseren Kanal auf YouTube um diese und andere Videos von ONE nicht zu verpassen!